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Gentherapie-Forschung

Wie funktioniert Gentherapie?

ES IST KEINE ZAUBEREI, SONDERN WISSENSCHAFTLICHER FORTSCHRITT

Viele Gentherapien werden derzeit erforscht und einige davon sind bereits für den Einsatz bei anderen Erkrankungen als Hämophilie A oder B zugelassen worden. Risiken und Nutzen jeder Gentherapie werden unabhängig voneinander evaluiert, und wenn eine klinische Studie für eine bestimmte Gentherapie erfolgreich ist, hat sie das Potenzial, einen bemerkenswert anderen Ansatz für das Management von genetischen Erkrankungen zu bieten, als wir es aus der Vergangenheit gewohnt sind. Sehen wir uns ein Beispiel an…

GENTRANSFER

Diese Methode der Gentherapie wird derzeit in klinischen Studien über viele verschiedene Erkrankungen, darunter Hämophilie A und B, untersucht und zielt auf die Einbringung eines funktionsfähigen Gens in den Körper ab, um dem Körper Anweisungen bereitzustellen, das benötigte Protein zu produzieren.

HERSTELLUNG EINES FUNKTIONSFÄHIGEN GENS

Der Gentransferprozess beginnt damit, dass in einem Labor eine funktionsfähige Kopie eines mutierten Gens hergestellt wird. Das funktionsfähige Gen wird so entwickelt, dass es die Anweisungen zur Herstellung eines benötigten Proteins enthält.

HERSTELLUNG EINER GENFÄHRE

Das funktionsfähige Gen muss nun in den Körper eingebracht werden. Um das Gen zu schützen und dessen Einbringung in den Körper zu ermöglichen, wird ein Transportvehikel, eine sogenannte Genfähre, aus einem neutralisierten Virus hergestellt.

Das aus dem neutralisierten Virus erzeugte Transportvehikel wird als therapeutischer Vektor bezeichnet. Bei der Herstellung eines neutralisierten Virus wird das innere virale Material im Labor entfernt, sodass nur eine leere Proteinhülle zurückbleibt.

Bei den in einem Gentransfer verwendeten Viren handelt es sich um das Adenovirus, Adeno-assoziierter Viren (AAV) und Lentiviren. In laufenden Studien wird die Immunantwort des Körpers auf die Gentherapie untersucht.

EINBRINGUNG DES FUNKTIONSFÄHIGEN GENS

Ein funktionsfähiges Gen wird in ein Transportvehikel (Genfähre) eingebracht und in einer großen Menge über eine intravenöse Infusion verabreicht. Sobald sich im Inneren des Transportvehikels ein funktionelles Gen befindet, wird es als therapeutischer Vektor bezeichnet. Der therapeutische Vektor ist so konzipiert, dass das funktionsfähige Gen auf ein anvisiertes Gewebe ausgerichtet wird. Bei Hämophilie A und B ist dieses Ziel die Leber, da sie die Proteine herstellen kann, die für die Blutgerinnung benötigt werden. Bei anderen Erkrankungen wie beispielsweise Chorea Huntington, ist das Gehirn das Ziel.

Zusammen mit dem funktionsfähigen Gen wird zusätzliche DNA in das AAV eingebracht mit dem Ziel, dass es seine Wirkung nur in den Zielzellen entfaltet und nur dort die Herstellung des Proteins herbeiführt. Derzeit werden Forschungsprojekte durchgeführt, um zu verstehen, ob das AAV das funktionsfähige Gen auch in andere Körpergewebe einbringt.

HERSTELLUNG VON PROTEINEN

Das neue Gen ist so konzipiert, dass es nach der Einbringung in den Körper die Funktion des defekten Gens übernimmt. Wenn dies gelingt, ist es Aufgabe dieses neuen Gens, dem Körper Anweisungen zur Herstellung des benötigten Proteins zu geben. Im Falle von Hämophilie zielt das Gen auf die Leber ab, um dort die Proteine herzustellen.

Das neue funktionsfähige Gen dringt in den Kern der Zielzellen ein. Dort soll es im Allgemeinen als Episom oder kreisförmiges Stück DNA außerhalb der Chromosomen vorliegen. Das ursprüngliche genetische Material in den Chromosomen soll unverändert bleiben. Das bedeutet, dass das mutierte Gen noch vorhanden wäre und an die Nachkommen einer Person weitergegeben werden kann. In einigen Fällen dringt das Gen direkt in die vorhandene DNA ein. Derzeit laufen Forschungsprojekte, um das Ausmaß und die Auswirkungen dieses Eindingens besser zu verstehen.

BLEIBEN SIE MIT IHREM BEHANDLUNGSTEAM IN VERBINDUNG

Derzeit werden klinische Studien durchgeführt, um noch besser zu verstehen, wie sich die Gentherapie auf den menschlichen Körper auswirkt. Bitte lesen Sie unbedingt den Abschnitt „WELCHE RISIKEN können mit der GENTHERAPIE verbunden sein?“

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